Trotz Erfolgsserie stand Rot-Weiss Essen in der Partie gegen Tabellenführer Dynamo Dresden unter Druck: Denn die Konkurrenz schläft nicht, VfB Stuttgart II verkürzte am Freitagabend gegen den 1. FC Saarbrücken den Abstand, während Essen Siegesserie unter der Woche gegen Viktoria Köln riss.
Vor herausragender Kulisse - das Stadion an der Hafenstraße war restlos ausverkauft - begann die Partie etwas behäbig. Nach kurzer Pyro-Pause durch Bengalos auf der Westtribüne meldeten sich die Essener mit ersten Torannäherungen. Die erste Top-Chance gab es jedoch auf Seiten der Gäste: Nach einer vermeintlich geklärten Ecke traf der auffällige Robin Meißner nach einer Viertelstunde den Außenpfosten.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte dann Julian Eitschberger die Gastgeber in Führung bringen können. Nach einem tollen RWE-Angriff legte Ramien Safi für Eitschberger auf, der jedoch in Dresdens Schlussmann Tim Schreiber seinen Meister fand. Schreiber stand vor dem Seitenwechsel noch ein zweites Mal im Mittelpunkt des Geschehens: Eitschberger bereitete diesmal selbst vor - flankte gefühlvoll auf Ahmet Arslan, dessen Kopfball Schreiber parierte.
So konnte sich der Tabellenführer aus Dresden glücklich schätzen, dass es nach der gewaltigen RWE-Doppelchance kurz vor dem Seitenwechsel mit einem 0:0 in die Kabine ging.
Kurz nach der Pause sollte sich das ändern: Wieder zeigte RWE einen tollen Angriff, an dessen Ende der formstarke Ahmet Arslan - zuletzt per Traumfreistoß gegen Waldhof Mannheim erfolgreich - den RWE mit seinem Schuss von der Strafraumkante mit 1:0 in Führung brachte. Schreiber war überwunden.
Und sorgte kurz darauf mit einem Doppelkontakt beim Abstoß für die nächste Riesenchance für RWE (55.): Denn Rot-Weiss durfte einen indirekten Freistoß aus kürzester Distanz auf Schreibers Gehäuse bringen. Doch dieser missglückte - auch ein geforderter Handelfmeter blieb aus.
Dynamo Dresden: Schreiber - Risch, Büning (70. Kubatta), Hoti, Sterner - Meißner (70. Lemmer), Bauer (57. Kother), Hauptmann, Boeder - Casar (57. Sapina), Kutschke (77. Daferner)
Gelbe Karten: Mizuta, Moustier - Daferner, Büning
Spielort: Stadion an der Hafenstraße
Schiedsrichter: Timon Schulz
Zuschauer: 19.300
So blieb es beim Abstand von nur einem Tor, der dann auch egalisiert wurde. Nach einer höchst diskutablen Eckball-Entscheidung zu Gunsten von Dynamo Dresden scheint RWE den Ball schon geklärt zu haben, aber ein zweiter Flankenversuch wird dann doch durch Lukas Böder zum 1:1-Ausgleich reingestochert (66.). Mustafa Kourouma wurde zudem beim Klärungsversuch hart angegangen - gleich zwei Gründe für RWE-Protest.
In der Schlussphase sammelte Dynamo fleißig weiter Ecken - RWE musste nochmal zittern. In der letzten Minute gab es dann nochmal Freistoß für Dresden aus aussichtsreicher Position: Dieser kommt als Flanke auf Christoph Daferner, dessen Kopfball rechts am Tor vorbeiging. Danach pfiff Schiedsrichter Timon Oliver Schulz unter "Schieber"-Rufen die Begegnung ab.